Nachruf zum Tod des ehemaligen Vorsitzenden

Rolf D. Neuburger war ein besonderer Mensch. Wer ihn erlebte, dem fiel das sofort auf. Man musste dafür nicht einmal mit ihm reden, es genügte, zuzuhören, wie er redete. Es war dabei nicht die Art seiner Sprache, seiner Gestik oder seines Auftretens, sondern die Art wie er dachte und wie er, was in seinem Kopf war, mitteilte. Für Rolf war es so, dass er seine Ideen und Visionen (und davon hatte er viele, große und faszinierende) gleich als Wirklichkeit und als Gegenwart behandelte, im Kleinen wie im Großen, im Persönlichen wie im Öffentlichen. Was bei anderen ein Traum oder ein Gedankenspiel gewesen wäre, das war bei ihm gleich ganz real da – oder zumindest beinahe und ganz bald, „asap, as soon as possible, sobald wie nur irgendwie möglich“, so hieß das bei ihm, wenn er sich der Marketing-Sprache bediente. Für ihn gab es kaum eine ernstzunehmende Grenze zwischen „So sollte es sein“ und „So ist es nun mal“. Diese Haltung teilte sich allen unmittelbar mit, die um ihn herum waren oder auch nur bei einer bestimmten Gelegenheit mit ihm zu tun hatten. Und wer diese Haltung erlebte, der erlebte auch, wie da ungeheure Energie freigesetzt wurde, die sich übertrug auf alles und auf alle. Das war begeisternd, motivierte, hatte Sogwirkung, ließ niemals und niemanden kalt. Wenn man es recht bedenkt, war Rolfs Art ganz nahe an dem dran, was die Kunst des Theaters ausmacht. Die Imagination von Alternativen, Anschauung geben von Vorstellungen, Visionen als Realitäten. Rolf hat den Theaterfreunden, dem ganzen Theaterpublikum und auch dem Theater viel gegeben, sehr viel. Das soll nie vergessen werden. Wir, die Theaterfreunde Augsburg werden ihn dafür in ehrendem Gedenken bewahren.

Die Trauerfeier mit anschl. Beisetzung findet am 8.10.25, 10 Uhr auf dem Hermannfriedhof Hermanstr.10, 86150 Augsburg statt.

Peter Boegler, im Namen des Vorstands der Theaterfreunde Augsburg

Text: Dr. Klaus Vogelgsang  /  Foto: Gertrud Bauer, Theaterfreunde Augsburg e.V.